A Spiral Dynamics introduction

Wie sehr beschäftigst du dich in deiner täglichen Zusammenarbeit mit den Bedürfnissen, der inneren Haltung & den individuellen Perspektiven deiner Mitmenschen?

Aus Sicht von Spiral Dynamics* tun wir gut daran nicht zu voreingenommen mit unseren eigenen Sichtweisen in die Zusammenarbeit zu starten. Viel mehr sollten wir explizit sehr aufmerksam auf die inneren Aspekte unserer Mitmenschen achten & eingehen.

Glauben wir dem Modell hinter Spiral Dynamics, so durchläuft jeder Mensch, mit Beginn seiner Geburt einen Prozess der fortwährenden persönlichen Weiterentwicklung. Bedingt durch unsere Erlebnisse, Erfahrung und Erkenntnisse hinterfragen wir unterbewusst immer wieder unsere eigene Weltsicht und passen unser Denken & Handeln darauf an.

Begegnen wir beruflich wie auch privat einem Menschen, begegnen wir damit immer jemanden der sich an einem ganz individuellen Punkt seiner persönlichen Reise befindet. Seine aktuellen Bedürfnisse beispielsweise nach Stabilität, Autonomie oder Erfolg werden mitunter stark von unseren eigenen Bedürfnissen abweichen.

Die Entfaltung verschiedener Persönlichkeitsmerkmale, Perspektiven und Glaubenssätze erfolgt kontinuierlich und nach einem immer gleichem Muster. Keine Ebene kann, im Rahmen einer gesunden Entwicklung, übersprungen werden, da persönliche Erkenntnisse aus vorherigen Ebenen die Voraussetzung für neue Ebenen sind. Das Modell ist nach oben hin unbegrenzt und die zukünftige Erkenntnis über neue (bisher unbekannte) Ebenen wird klar prognostiziert. Ein Ebenenwechsel erfolgt immer mit einer Phase der Unsicherheit, in welcher der Mensch nach neuen Lösungswegen sucht.

Jeder Mensch hat die Möglichkeit fortwährend neue Ebenen zu erschließen, wenn…

  • Sein Denken nicht in einer Ebene, durch vergangene Erfahrungen, an der Weiterentwicklung blockiert ist
  • Seine aktuellen externen Rahmenbedingungen (Umfeld, Möglichkeiten) es ihm ermöglichen zu wachsen
  • Überhaupt ein Bedarf (Problem) dafür existiert, dass er sich unterbewusst mit neuen Denkmustern beschäftigen muss
  • Keine existentiellen Probleme innerhalb seiner aktuellen Ebene es verhindern, welche zuerst behoben werden müssen
  • Die nötigen Einsichten erreicht werden, welche Art von Veränderung nötig ist

Wichtig ist vor allem hervorzuheben, dass es keinen universellen Bedarf gibt, für jeden Menschen, alle bekannten Ebenen zu entfalten. Es kann sogar kontraproduktiv für den Einzelnen sein, ein Denkmuster angenommen zu haben, was nicht zu seinen aktuellen Lebensumständen passt. Jede Ebene kann es einem Menschen ermöglichen ein glückliches / erfolgreiches Leben zu führen, wenn sein Umfeld damit synchron ist. Die Ebenen stehen auch in keinem direktem Bezug mit Selbstbewusstsein, Intelligenz oder Begabungen.

Eine kontinuierliche Entfaltung der Ebenen erfüllt allein das Ziel, als Person / Gemeinschaft einer neuen Stufe an kooperativer Komplexität besser begegnen zu können und nachhaltigere Lösungen dafür zu finden. Für die Herausforderungen des 21ten Jahrhunderts zeigt sich allerdings immer mehr das wir unser Denken wachsen lassen müssen, um als Person / Firma / Gesellschaft erfolgreich zu bleiben. Wir müssen als Mensch verstehen lernen, dass erfolgreiche Veränderungsprozesse immer eine Kombination aus internen (menschlichen) UND externen Faktoren sind. Lassen wir wiederkehrend eine der beiden Seiten unberücksichtigt, ist keine nachhaltige Verbesserung in unserer Zusammenarbeit möglich.

Ebenen der Persönlichkeitsentfaltung

In der Historie der Menschheit hat jede der bekannten Ebenen, zu einem Zeitpunkt der Geschichte, das dominanteste Denkmuster dargestellt. Mit Fortschreiten der menschlichen Entwicklung sind bestehende Denkmuster in den Hintergrund getreten und neue Denkmuster haben sich, entsprechend der aktuellen Herausforderungen, als erfolgreicher / massentauglicher erwiesen.
Nachfolgend eine Beschreibung der relevantesten Ebenen, in der chronologischen Reihenfolge ihres Auftretens im Menschen. Eine Farbe entspricht nach Spiral Dynamics genau einer Ebene.

BEIGE (Instinktiv)

  • Typische Entfaltung: Geburt – 1,5 Lebensjahr
  • Dominante Zeit (Beginn):  ca.100.000 Jahren v.u.Z.
  • Leitsatz: „Die Welt ist ein gefährlicher Ort, ich bin auf mich allein gestellt und muss tagtäglich um mein Überleben kämpfen“
  • Gedanklicher Fokus: ICH
  • Planungshorizont: Sofortige impulsive Befriedigung von Bedürfnissen
  • Häufige Eigenschaften: Ausschließlicher Fokus auf die grundlegenden Überlebensbedürfnisse wie Nahrung, Wasser, Wärme und Sex
  • Potential: Überleben
  • Organisationsform: Lose Gruppen zur temporären Verbesserung der Überlebenschancen
  • Der Mensch existiert im Einklang mit seiner Umgebung (Natur) und nimmt sich selbst gedanklich nicht als Individuum war
  • Der Mensch richtet seine Handlungen weitestgehend anhand seiner primitiven Instinkte aus
  • Heutiger Bevölkerungsanteil**: 0.1%
  • Beispiele Auftreten***: Neugeborene, Alzheimer Patienten, Traumatisierte Menschen

LILA (Gruppenverbunden)

  • Typische Entfaltung: Zwischen 1.-3. Lebensjahr
  • Dominante Zeit (Beginn): ca. 50.000 Jahre v.u.Z.
  • Leitsatz: „Die Welt ist ein unverständlicher (magischer) Ort, die Gruppe und deren Rituale helfen mir sicher im Einklang mit dieser Umgebung zu leben“
  • Gedanklicher Fokus: WIR
  • Planungshorizont: Möglichst zeitnahe Befriedigung der eigenen Bedürfnisse im Rahmen der Gruppennormen
  • Häufige Eigenschaften: Rituale, Symbole, Respekt vor den älteren Gruppenmitgliedern, Fehlende Moral (Einfühlungsvermögen)
  • Potential: Gruppensymbiose (Tiefe emotionale Verbindungen mit Gruppe)
  • Organisationsform: Kleinere Gruppen (Stämme) geleitet durch die Erfahrung der Ältesten
  • Der Mensch existiert in Symbiose mit seiner Gruppe, er differenziert sich als Individuum nicht von ihr
  • Der Mensch richtet seine Handlungen voll an den Bedürfnissen der Gruppe aus
  • Der Mensch differenziert sehr stark andere Menschen darüber ob sie Teil seiner Gruppe sind, da die Wahrheit ausschließlich in der Gruppe liegt
  • Wechselmotivation in Ebene: Die langfristige Bindung an eine Gruppe anderer Menschen liefert mehr Sicherheit für das Individuum
  • Heutiger Bevölkerungsanteil**: 5-10%
  • Beispiele Auftreten***: Dritte Welt Stämme in Afrika, Straßengangs, Familienclans

ROT (Impulsiv)

  • Typische Entfaltung: 3. – 6. Lebensjahr
  • Dominante Zeit (Beginn): ca. 10.000 Jahre v.u.Z.
  • Leitsatz: „Die Welt ist geteilt in Wölfe (Täter) und Schafe (Opfer), die starken (schlechten) Menschen nehmen sich was sie wollen, von den schwachen (guten) Menschen wird genommen.“
  • Gedanklicher Fokus: ICH
  • Planungshorizont: Möglichst zeitnahe Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, ohne Rücksicht auf Konsequenzen / Auswirkungen
  • Häufige Eigenschaften: Dominanz, Respekt, Gewissenlos, Emotional, Leidenschaftlich, Impulsiv, Egozentrisch
  • Potential: Intensive Gefühle erleben und ursprüngliche Kraft / Willensstärke für Veränderungsprozesse nutzen
  • Organisationsform: Durch Dominanz und Stärke zusammengehaltene (größere) Organisation mit klaren, nicht hinterfragbaren, Hierarchien
  • Der Mensch nimmt sich als Individuum war und erkennt das er sich gegen andere Menschen durchsetzen muss
  • Der Mensch richtet seine Handlungen voll an den eigenen Bedürfnissen aus und nimmt dabei wenig Rücksicht auf andere
  • Der Mensch differenziert zwischen Starken und Schwachen, welche danach entweder respektiert oder missachtet werden. Ebenso gibt es nur eine pauschale Differenzierung zwischen „guten“ und „schlechten“ Menschen. Erfolg / Misserfolg wird ausschließlich als „Glück“ oder „Pech“ wahrgenommen, wenn tiefer liegende Gründe höherer Ebenen involviert sind.
  • Wechselmotivation in Ebene: Die eigene persönliche Situation im Verhältnis zu anderen verbessern
  • Heutiger Bevölkerungsanteil**: 15-20%
  • Beispiele Auftreten***: Insbesondere Länder in denen den Menschen bisher noch wenige physiologische / soziale Sicherheiten geboten sind

BLAU (Kontrolliert)

  • Typische Entfaltung: Zwischen 7. – 8. Lebensjahr
  • Dominante Zeit (Beginn): ca. 5000 Jahre v.u.Z.
  • Leitsatz: „Das Leben hat einen tieferen Sinn, Richtung und Zweck. Es gibt eindeutige (durch eine höhere Ordnung) vorgegebene Regeln, welche alle Menschen befolgen müssen.“
  • Gedanklicher Fokus: WIR
  • Planungshorizont: Sehr strikte Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse und die selbe Erwartungshaltung an andere, zum Erhalt der gemeinsamen Ordnung. Glaube daran, dass alle zukünftigen Probleme dadurch vermieden werden können, wenn ein möglichst enges „Rahmenwerk“ angeboten und Fehlverhalten so vermieden wird.
  • Häufige Eigenschaften: Regeln / Schuld / Schwarz-Weiß Denken, Glaube an die universelle Wahrheit / Ordnung, Religiös, Dogmatisch, Ordentlich, Loyal, Selbstbeherrscht, Abneigung gegen längere Diskussionen (Macht schnell dicht), Patriotisch, Disziplin, Selbstlos, Konventionell, Konform, Gehorsam, Entschlossen
  • Potential: Etablierung einer initialen Ordnung im Chaos und Stabilisierung von (größeren) Gemeinschaften
  • Organisationsform: Durch einen Status / Stand vorgegebene unveränderliche Hierarchien
  • Der Mensch nimmt sich als Individuum war und erkennt, dass es gemeinsame allgemeingültige Regeln untereinander brauch, um über eine längere Zeit in großen Gemeinschaften zu koexistieren
  • Der Mensch richtet seine Handlungen voll anhand vorgegebener Regeln aus und erwartet / gibt sehr klare Vorgaben
  • Der Mensch differenziert sehr stark zwischen Menschen, welche das gleiche Regelset wie er selbst befolgen und „Menschen die noch von diesen Regeln überzeugt werden müssen“. Es gibt schuldige / unschuldige Menschen.
  • Wechselmotivation in Ebene: Verbesserung der physiologischen / sozialen Sicherheiten in einer Gemeinschaft, durch eine starke Selbstregulierung aller Mitglieder
  • Heutiger Bevölkerungsanteil**: 30-40%
  • Beispiele Auftreten***: Streng gläubige Menschen, Monarchien, Puritanisches Amerika, Konfuzianisches China, Singapur Disziplin, Pfadfinder

ORANGE (Pragmatisch)

  • Typische Entfaltung: 9. – 14. Lebensjahr
  • Dominante Zeit: 1700 – 1960 (Beginn mit Epoche der Aufklärung)
  • Leitsatz: „Die Welt besteht aus Möglichkeiten und Herausforderungen (keine Probleme), welche jeder Mensch gleichermaßen für seinen persönlichen Erfolg nutzen kann“
  • Gedanklicher Fokus: ICH
  • Planungshorizont: „Auseinandersetzen mit den eigenen Bedürfnissen und so planen / handeln, dass diese zukünftig besser befriedigt werden können“
  • Häufige Eigenschaften: Strategisch, Abwägend, Pragmatisch, Karrieremotiviert, Herausfordernd, Wissensbegierig, Liberal, Berechnend, Materialistisch, Eigennützig, Multitasking, Rational, Wissenschaftlich, Vielfältig, Geltungsbedürftig, Leistungsmotivation, Kapitalistisch
  • Potential: Komplexere Aufgaben im Zusammenschluss mit anderen Menschen in einem dynamischem Umfeld bearbeiten / vermarkten / voranbringen
  • Organisationsform: Hierarchien aus Menschen unterschiedlicher Rollen, wobei die eigene Rolle durch Engagement im Laufe der Zeit verändert werden kann
  • Der Mensch nimmt sich als Individuum war und erkennt, dass man die persönliche Situation verbessern kann, wenn man die (wissenschaftlichen) Zusammenhänge versteht und dieses Wissen ausnutzt
  • Der Mensch richtet seine Handlungen anhand seiner eigenen Bedürfnisse aus, er weiß das Regeln nicht dogmatisch ausgelegt werden dürfen und arbeitet zur persönlichen Zielerreichung gut mit anderen Menschen zusammen
  • Der Mensch differenziert stark zwischen Menschen, welche Eigenverantwortung für ihre Situation annehmen und denen die es nicht tun. Jeder Mensch hat die selben Möglichkeiten und wer diese nicht nutzt ist selber schuld.
  • Wechselmotivation in Ebene: Aufbrechen eines starren Systems, um so Verbesserungen zu ermöglichen und dynamischer auf Herausforderungen zu reagieren
  • Heutiger Bevölkerungsanteil**: 30-35%
  • Beispiele Auftreten***: Entrepreneur / Unternehmer, Manager, Berater, Wall Street, Aufstrebende Mittelklasse

GRÜN (Pluralistisch)

  • Typische Entfaltung: 15. – 21. Lebensjahr
  • Dominante Zeit (Beginn): 1850 – heute (Besonders seit 1960)
  • Leitsatz: „Die Welt besteht aus vielen unterschiedlichen Kontexten, in welchen konträre Meinungen relativ betrachtet trotzdem korrekt sein können. Es gibt nicht die eine Wahrheit. Was wahr für mich ist, ist wahr für mich. Was wahr für dich ist, ist wahr für dich. Jeder Mensch verdient die gleiche Chance und muss gleich behandelt werden. Der menschliche Geist muss von Gier, Dogma und Zwietracht befreit werden. Gefühle und Fürsorge müssen an die Stelle von kalter Rationalität treten.“
  • Gedanklicher Fokus: WIR
  • Planungshorizont: „Die eigenen Bedürfnisse / Interessen werden gleichwertig mit denen anderer Menschen betrachtet. Alle Entscheidungen müssen daher gemeinsam im Kreis der betroffenen Personen diskutiert / entschieden werden.“
  • Häufige Eigenschaften: Egalitär, Relativierend, Abneigung gegen Hierarchien, Political Correctness, Kultursensitiv / Multikulturell, Kontextsensitiv, Autonom, ökologische Sensibilität, Nachhaltigkeitsdenken, Entscheidungslosigkeit in Gruppendiskussionen, Positivismus (Entscheidungen auschließlich auf wissenschaftlich bewiesenen Fakten treffen), Offenheit, Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, Gemeinschaftlich, Schlichtend, Vernetzt
  • Potential: Gruppe von Menschen zu einer verantwortungsvollen Zusammenarbeit an gemeinsamen Zielen bewegen, oft mit dem Ziel die gemeinsame Situation zu verbessern
  • Organisationsform: Selbstorganisierte hierarchielose Teams, in welchen die Meinung jedes Mitglieds gleich gewichtet ist und Entscheidungen ausschließlich über Gruppenkonsens getroffen werden
  • Der Mensch richtet seine Handlungen kontextbezogen aus, jede zwischenmenschliche Situation muss unter den gegebenen Umständen anders interpretiert / behandelt werden
  • Der Mensch differenziert stark zwischen Menschen, welche eine gleiche relativierende / pluralistische Sicht haben und anderen, welche „dies noch nicht verstanden haben“
  • Wechselmotivation in Ebene: Gemeinsam nachhaltigere Entscheidungen treffen, welche auf die Bedürfnisse des Individuums UND der Gemeinschaft Rücksicht nehmen
  • Heutiger Bevölkerungsanteil**: 20-25%
  • Beispiele Auftreten***: Feministen, Umweltaktivisten, Anti-Diskriminierungskampagnen, Politik der Mitte

GELB (Integral)

  • Dominante Zeit (Beginn): N.A. (Seit 1950 kontinuierlich wachsend)
  • Leitsatz: „Die Welt ist ein zunehmend komplexer werdendes System, indem sehr viele unterschiedliche Faktoren im Zusammenspiel über gemeinsamen Erfolg / Misserfolg entscheiden. Nur wenn wir diese unterschiedlichen Faktoren, sowie die unterschiedlichen Denkmuster der Menschen berücksichtigen und integrieren ist dieser Grad an Komplexität zu bewältigen.“
  • Gedanklicher Fokus: ICH
  • Planungshorizont: „Ein tieferes Verständnis für die eigenen Bedürfnisse und die anderer Menschen ermöglicht vielschichtigere und nachhaltigere Entscheidungen. Da eine hohe Komplexität erwartet wird, haben die Bewahrung von Flexibilität, Spontanität und Funktionalität die höchste Priorität. Statt TRANSFORMATION (Zustand A => C) wird die Notwendigkeit von inkrementeller EVOLUTION (Zustand A => B => C) in der Planung berücksichtigt.“
  • Häufige Eigenschaften: Integrativ, Systemisch, Integral,  (zu) abstraktes Denken, achtet wenig auf Formalien, Inhaltsfokussiert, Autonom, Weltzentriertes Denken, Wissen & Kompetenz haben mehr Gewichtung als Status / Macht / Gruppensensivität
  • Potential: Vereinigung / Förderung der positiven Eigenschaften aller vorherigen Ebenen und integrieren deren spezieller Eigenschaften in einen gemeinsamen zielgerichteten Fluss zur Begleitung tiefgreifender Veränderungsprozesse
  • Organisationsform: Form der Organisation wird je nach beteiligten Denkmustern, Art der Aufgabe und Umfeld dynamisch gewählt
  • Der Mensch richtet seine Handlungen danach aus, welche (interessanten) Herausforderungen im eigenen Umfeld existieren und sucht nach einem passenden Weg alle relevanten Faktoren und die beteiligten Personen (entsprechend ihrer Denkmuster) in der Lösungsfindung zu integrieren
  • Der Mensch differenziert Menschen anhand ihrer verschiedenen Denkmuster und Glaubenssätze, versucht diese jedoch unbenachteiligt miteinander zu integrieren, bzw. fördert notwendige Veränderung
  • Wechselmotivation in Ebene: Kooperative Komplexität hat einen Punkt erreicht, welche sehr vielschichtige Betrachtungen erfordert und hierfür insbesondere die „Ungleichheit“ der beteiligten Menschen akzeptiert, bzw. diese Unterschiede in die gemeinsame Lösungsfindung mit einbezieht.
  • Heutiger Bevölkerungsanteil**: 1-5%
  • Beispiele Auftreten: Individuen in einem hochdynamischen / chaotischem / komplexen Umfeld (Firmen, Politik, etc), welche nach Lösungen für dortige Probleme suchen

TÜRKIS (Holistisch)

  • Diese Ebene (und folgende) sind noch, aufgrund des geringen bisherigen Vorkommens, zu hypothetisch und werden hier zunächst nicht weiter betrachtet
  • Heutiger Bevölkerungsanteil**: 0.1%

Es ist wichtig hervorzuheben, dass ein Mensch typischerweise in unterschiedlichen Lebensbereichen, unterschiedlich dominante Denkmuster hat. So kann er gesamt gesehen aufgrund beruflicher Herausforderungen einen grünen Schwerpunkt besitzen, im sportlichen jedoch stark Orange und in der Religion ein mäßiges Blau sein.

Auch wird sich ein Mensch oft in einem Bereich zwischen zwei Ebenen befinden, wie beispielsweise ROT/blau und zeigt so dominante Eigenschaften beider Ebenen. In diesem Fall könnte sich dies, in seiner negativen Form, beispielsweise in religiösem / gewalttätigem Fundamentalismus niederschlagen. Die blaue Denke einer absoluten Wahrheit gepaart mit einem stark emotionalem und impulsivem Verhalten. In seiner positiven Form könnte es sich um einen sehr leidenschaftlichen Menschen handeln, welcher zunehmend mehr Selbstdisziplin entwickelt.

Die vorangegangene Beschreibung ist ein Ergebnis empirischer Studien der Autoren. Dennoch spiegelt sie nur einen heutigen Ansatz dar, menschliche Zusammenhänge zu beschreiben. Neue zukünftige Erkenntnisse werden hoffentlich bisher fehlende Details ergänzen und uns das Bild noch schlüssiger machen. Für uns jedoch ist der heutige „Stand der Wissenschaft“ vollkommen ausreichend, um daraus einen praktischen Nutzen zu ziehen!

Reflektiert das Gelesene, betrachtet euch selbst und eure Menschen in eurem Umfeld. Vielleicht stellt ihr bereits jetzt nach dieser kurzen Einführung neue Aspekte fest oder es werden euch bisher unverständliche zwischenmenschliche Situation und Verhaltensweisen ein klein wenig transparenter.

Zusammenfassung

Nicht jeder Mensch sieht die Welt durch die gleichen Augen. Jeder Mensch hat je nach seinem bisherigen Werdegang eine sehr individuelle Sicht wie er Sachverhalte interpretiert. Mehrere Menschen werden den selben Sachverhalt unterschiedlich deuten und entsprechend unterschiedlich darauf reagieren. Diese vielen Sichten folgen jedoch einem Modell, welches wir akzeptieren / verstehen / berücksichtigen können. Jedes mal wenn wir nach einer Lösung für ein Problem suchen, in welchem der Mensch involviert ist, müssen wir dessen Denkmuster auch bei der Lösungsfindung berücksichtigen! 

„In den Handlungen anderer Menschen ist es wichtig weniger auf das WAS, als mehr auf das WARUM zu achten.“

„Nur eine integrale (gelbe) Weltsicht kann nachhaltige Lösungen für die wachsende kollaborative Komplexität des 21ten Jahrhunderts finden.“

In meinen weiteren Posts, werde ich mich immer wieder zurück auf das hinter Spiral Dynamics liegende Modell beziehen. Ich werde es zusammen mit anderen Erkenntnissen für den T.R.O. Think Tank nutzen, um daraus konkrete wiederverwendbare Vorschläge zu formulieren, wie wir selbst und unsere Organisation / Gesellschaft wachsen können…

* Die Inhalte des Posts geben nicht 1:1 exakte Inhalte aus dem Buch „Spiral Dynamics“ wieder, sondern sind von meinen persönlichen subjektiven Interpretationen und den Meinungen anderer Autoren beeinflusst. Meine Erklärungen sind stark vereinfacht und geben keine Gewähr auf die exakte Meinung der ursprünglichen Autoren. Dem interessierten Blogleser möchte ich daher sehr ans Herz legen, dieses Buch zu erwerben, um sich sein eigenes Verständnis des Themas aufzubauen. Sollten euch aus eurer Perspektive begründete Fehler auffallen, so helft mir diese durch eure Kommentare zu korrigieren, bzw. hier zu diskutieren.

** „Anteil der Bevölkerung“  basiert auf von mir errechneten Mittelwerten mehrerer Autoren aus unterschiedlichen Jahrzehnten. Aufgrund eines Trends hin zu höheren Ebenen, haben sich die Zahlen seit Erscheinung von Spiral Dynamics bereits heute entsprechend verschoben und können nicht 1:1 wiederverwendet werden.

*** Hierbei handelt es sich nur um besonders markante Beispiele, fast jede dieser Ebenen kann in „normalen“ Mitmenschen auftreten, welche erst bei genauerer Betrachtung auffallen.

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