A story of personal change

Ich hatte eine wirklich gute Kindheit, in welcher es mir an nichts gemangelt hat. Meine Erinnerungen zeigen mir einen selbstbewussten, wenn auch manchmal etwas aufgedrehten Jungen, für den das ganze Leben ein riesiges Abenteuer war.

ROT

Mit Beginn der Schule veränderten sich die Dinge plötzlich, ich hatte Probleme mich auf den Unterricht und das Lernen zu konzentrieren. Meine oft überdrehte Art war zudem nicht gerne gesehen in einem Umfeld, welches ein gewisses Maß an Disziplin erwartete. Dies und weitere Umstände besorgten mir einen nicht sonderlich aufbauenden Start in mein Schulleben. Mein Ego erleidete zugegebener Maßen einen kleinen Dämpfer, was mit dazu führte, dass die anfängliche Schulzeit für mich nicht zu meinen positivsten Erinnerungen gehört. Die Welt sah für mich aus meiner damaligen Perspektive aus wie ein Haifischbecken. Es gab eben starke und schwache Fische, die einen wurden gefressen, die anderen nicht. Ein Ausweg aus diesem Dilemma war mir damals nicht ersichtlich.

BLAU

Ich lernte mich weitestgehend an die Regeln zu halten und mich möglichst konform zu verhalten, das versprach zumindest den wenigsten Ärger. Die eigenen Pflichten so weit wie nötig zu erfüllen und ansonsten den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, schien noch die Besten Aussichten zu bieten ein entspanntes Leben zu führen. Was sollte ich selbst schon weiter daran ändern können, waren es doch (aus meiner damaligen Sicht) gerade die äußeren Umstände die verhinderten, dass ich das Leben nach meinen Vorstellungen gestalten konnte.

ORANGE

Mit dem Studium kam es für mich zu einer Wende. Wo ich mir vorher doch schulisch so schwer getan habe, vielen mir die Inhalte meines Studiums für „Technische Informatik“ plötzlich überraschend einfach. Die neuen Aufgabenstellungen empfand ich als deutlich spannender und auch ohne massiven Lernaufwand merkte ich das mir vieles leicht von der Hand ging. Es gab natürlich immer noch fittere Kollegen, aber nichts desto trotz überraschte mich der Erfolg! Ich merkte wie in mir das Gefühl aufkam, das ICH etwas erreichen konnte. Jetzt noch ein bisschen mehr investieren und du kannst es zu etwas bringen, keimte plötzlich als Gedanke auf. Du allein hast deinen Erfolg / Glück selbst in der Hand. Von einer nie da gewesenen Motivation gepackt beendete ich mein Studium abschließend mit einem sehr vorzeigbaren Ergebnis! Zwischendurch nutzte ich zudem noch die Chance mich zum ersten mal, für die Dauer eines Auslandssemesters, von daheim abzunabeln und komplett auf eigenen Füßen zu stehen. Ohne es bemerkt zu haben, gingen diese 4 Jahre auch nicht ganz unberührt an mir als Persönlichkeit vorüber. Auch wenn dieser erste Schritt noch nicht monumental war, so hatte er doch bereits schleichend meine Sicht darauf verändert, wie viele Möglichkeiten sich dem bieten der die Verantwortung für sein Handeln übernimmt und seine eigenen Stärken ausbaut.

Der nächste  (und für mich entscheidende) Durchbruch kam mit dem ersten Job. Mit meinem Start in einem großen IT Beratungshaus wurde mir die Tür geöffnet, meine neu entdeckten Fähigkeiten für meine persönliche Karriere zu nutzen. Dazu kam noch der Faktor, dass ich erkennen musste, wie sehr mir doch die praktische Anwendung von Wissen besser lag, als nur die blanke Theorie zu erlernen. Mein im Studium gewonnener Ehrgeiz tat seinen Rest und besorgte mir in weiteren 4 Jahren einen makellosen Karrierestart als Berater in der IT Branche. Nicht nur im Beruf sondern in sämtlichen Bereichen meines Lebens besorgte mir dies einen Auftrieb, welchen ich mir in meiner Schulzeit nicht hätte vorstellen können. Meine Sicht darauf wie ich mit Problemen (jetzt Herausforderungen) umging, hatte sich radikal verändert.

GRÜN

Im zweiten Akt meines persönlichen Stückes, wechselte ich nach Abschluss meiner Beratungszeit in eine Inhouse Anstellung. Ich wurde Teil eines Teams, welches mit vielen historisch entstandenen Problemen zu kämpfen hatte. Meine bisherige Erfahrung motivierte mich dazu diese Herausforderungen anzugehen und lösen zu wollen. Schnell musste ich feststellen, dass dies keine Aufgabe war, welche man als Einzelkämpfer bewältigen konnte. Während in meiner Beratungszeit noch die Karriere der wichtigste Motivator war, wurde es in meiner neuen Stelle der gemeinsame Erfolg des Teams. Wo ich vorher noch darum bedacht war möglichst positiv hervorzustechen, so schlug dies plötzlich ins Gegenteil um und man könnte sagen ich versteckte mich, bei allem was ich an Initiativen ergriff, hinter dem Team. Das Team wurde für mich zur Quelle aller Wahrheit, jede Richtungsentscheidung besprochen und durch eine Mehrheitsentscheidung bestätigt. Ich wusste das wir nur erfolgreich sein konnten, wenn jedes Mitglied (soweit möglich) das Gefühl hatte abgeholt worden zu sein und wir gemeinsam an einem Strang zogen. Zur gleichen Zeit ereilte mich zudem privat das Familienglück Vater geworden zu sein. In sämtlichen Bereichen meines Lebens wurde plötzlich „das Wohl der Gruppe“ omnipräsent. 

GELB

Der dritte Akt, führt meinen bisherigen Werdegang nun dem Ende zu. So viel Zeit hatte ich (aus meiner Sicht) investiert, um die Gruppe zum Erfolg zu führen. Nicht bei allen Teammitgliedern wurde dieser Versuch genau so positiv wahrgenommen, wie ich es mir vielleicht erhofft hätte. Trotz meiner Bemühungen die Kollegen in diesem Change Prozess aktiv mit eingebunden zu halten, musste ich eine Menge an Widerstand gegen dringend notwendige Veränderungen erleben. Wir hatten als Team bereits einige wichtige Verbesserungen initiiert, dennoch aber stiegen kontinuierlich Zweifel in mir auf. Wieso waren unsere Sichten auf Probleme/Lösungen oft so unterschiedlich? Warum entstanden Konflikte im Team, obwohl man so bedacht darauf war sie zu vermeiden? War es wirklich effizient alle Entscheidungen immer gemeinsam im Team zu treffen, wenn doch meist gravierende Wissensunterschiede zwischen den Teammitgliedern vorlagen? Nach all diesen Erfolgen, fühlte es sich plötzlich wieder nach einer Sackgasse an. Bohrend saß der Zweifel ob/wie diese Probleme zu lösen/verstehen waren. Bei meiner Suche erhielt ich von einem externen Kollegen den Hinweis auf ein Buch namens „Spiral Dynamics“. Bereits nach dem ersten Kapitel war mir klar, das es eine Erklärung für meine Zweifel gab und viel wichtiger, ich konnte in meiner eigenen Bewusstseinsentwicklung einen roten Faden erkennen, welcher nahezu 1:1 in dem vor mir liegenden Buch vorhergesagt wurde…

Mit dem neu gewonnen Verständnis erschienen plötzlich so viele Erlebnisse und Erfahrungen aus meiner Vergangenheit und aktuelle Probleme meines Teams in einem vollkommen anderen Licht. Auch wenn dieses Buch sicher selbst auch nur einen kleinen Teil des großen Ganzen darstellt, so war es für mich ein Schlüsselerlebnis. Die Welt und insbesondere wir Menschen unterliegen einem beständigen Fluss an Evolutionen, welche wir bei anderen erkennen / berücksichtigen müssen, sowie welche wir in uns selbst und anderen fördern sollten.

Gewappnet mit einer neuen Sicht auf die Dinge, dem Verständnis für bisher unsichtbare Zusammenhänge und dem Drang noch größere Herausforderungen annehmen zu wollen, habe ich seit dem meine berufliche Rolle weiter ausgebaut. Es sind nicht alle Probleme plötzlich verschwunden, geschweige dessen sind alle meine Entscheidungen nun richtig / besser. Doch sind aus unübersehbaren Bergen komplexer Probleme, durch einen kleinen Perspektivenwechsel, flache langgezogene Hügel geworden. Die Einsicht ist entstanden, dass es keine unlösbaren Probleme gibt, sondern sich nur der zeitliche Horizont zur Lösung dieser Probleme etwas weiter in die Zukunft verschoben hat und deutlich vielschichtigere Betrachtungsweisen benötigt werden…

T.R.O Motivation

Je mehr man den Wandel vorantreiben möchte, desto mehr zeigt sich jedoch, dass dies wieder keine Aufgabe ist, welche man allein lösen kann. Nicht das beispielsweise mein Umfeld nicht mit vielen motivierten und sehr intelligenten Leuten gesäumt wäre, jedoch machen sich die unterschiedlichen Perspektiven auf Probleme / Lösungen zunehmend bemerkbar. Es tritt mehr und mehr in den Vordergrund, dass oft nicht mangelnde Fachexpertise das Problem ist, sondern weit voneinander abweichende tief verwurzelte Glaubenssätze, welche eine gemeinsame Lösungsfindung verhindern. Ich selbst musste erfahren wie schwer die Erweiterung eigener Perspektiven & Glaubenssätze ist, wenn die nötigen Rahmenbedingungen / Wissen / Erfahrungen fehlen, um Zusammenhänge zu erkennen. Anderen Menschen möchte ich durch diesen Blog als Katalysator dienen. Ich möchte Helfen umzudenken und mich mit anderen Menschen austauschen, welche sich ebenso Zeit für diese persönliche Weiterentwicklung nehmen.

Wir als Menschen sind keine leeren identischen Gefäße, welche alle den selben Sand beinhalten und die Welt aus dem gleichen Blickwinkel sehen. Wir selbst sind Unikate und wir befinden uns (im Idealfall) in ständiger Entwicklung. Akzeptieren wir dies, können wir unsere eigene Individualität erschließen, als Persönlichkeit reifen und damit selbst und gemeinsam erfolgreicher werden.

Aus meiner heutigen Sicht soll der Blog Leser daher zu folgendem animieren:

  1. Die Erschließung der eigenen individuellen Interessen & Fähigkeiten
  2. Den Aufbau eines Verständnisses für die kontinuierliche Evolution von Perspektiven & Glaubenssätzen die in jedem Menschen stattfindet und deren Auswirkungen auf unsere zwischenmenschliche Zusammenarbeit
  3. Den Austausch / Zusammenschluss von Menschen, welche gemeinsam den nötigen Wandel in Mindset & Kultur für das 21te Jahrhundert fördern möchten

Ich selbst beispielsweise weiß von mir, dass es noch viele Zusammenhänge gibt, welche sich mir bisher nicht erschließen. Ich weiß ebenso, dass ich mit all dem auch nur einen ersten Schritt gegangen bin. Es gibt noch genug Bedarf sich immer wieder erneut zu hinterfragen und eigene Glaubenssätze zu überdenken!

Als Basis für meine zukünftigen Ausführungen zu T.R.O. möchte ich damit beginnen euch in meinem nächsten Post eine Einführung in das Modell hinter „Spiral Dynamics“ geben. Die oben genannten Farben, werden dort dann auch rückblickend eine Bedeutung bekommen…

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